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Herausforderungen durch Homeoffice Teil 1: Neue Erkenntnisse, alte Probleme

dm • Jan. 22, 2021
Die Ereignisse des Jahres 2020 haben drei Entwicklungen beschleunigt: die Digitalisierung allgemein, die Etablierung von Homeoffice sowie eine intensivere Beforschung der Telearbeit. Dennoch bleiben viele Fragen ungelöst, besonders in Bezug auf die Gestaltung und die effiziente Nutzung von Homeoffice-Lösungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Inzwischen liegt eine Fülle von Studien und Ratgebern zum Thema Homeoffice vor.

Digitalisierung durch Corona?
Die Studie des bdit beleuchtet vor allem Verbreitung und Akzeptanz von Homeoffice vor und während der Krise, dafür wurden zwei Befragungen (n = 1.500)  im März und Juni durchgeführt und ausgewertet. Als Kernergebnisse lassen sich festhalten, dass der Wunsch nach Homeoffice relativ ausgeprägt ist und dass dem in der Vergangenheit häufig Restriktionen der Arbeitgeberseite entgegenstanden. Allgemein äußerten die Befragten die Befürchtung, dass nach einem möglichen Ende der Krise die Homeoffice-Angebote wieder auf das ursprüngliche Niveau zurückgefahren werden.

Verbreitung und Auswirkungen von mobiler Arbeit und Homeoffice
Der Forschungsbericht des BMAS aus dem Oktober 2020 ist vor allem unter zwei Gesichtspunkten von Interesse, denn er geht auf die internationale Verbreitung und die Auswirkungen von mobiler Arbeit und Homeoffice ein. Wenig überraschend liegt Deutschland, was die Verbreitung von Homeoffice angeht, deutlich unter dem europäischen Schnitt. Überraschen mag eher das Ergebnis der Befragung zur Zufriedenheit mit dem Homeoffice (Stand Juli/August 2020): Trotz der starken Ausweitung der Arbeit von zu Hause aus und zusätzlichen Belastungsfaktoren wie dem Ausfall von Betreuungsinfrastrukturen waren die Beschäftigten mit ihrer Arbeit im Homeoffice zum Zeitpunkt der Befragung zu 87 Prozent alles in allem zufrieden bis sehr zufrieden.

Eine nachhaltige Transformation der Arbeitswelt?
Die Konstanzer Homeoffice Studie ist als Längsschnittstudie (n = 700) konzipiert und dokumentiert daher besonders gut die Entwicklung zwischen März und Oktober 2020. Als zentrale Ergebnisse lassen sich zusammenfassen, dass weniger Vollzeit-Homeoffice, sondern mehrheitlich zwei Tage Homeoffice pro Woche gewünscht werden, dass die Arbeitgeberunterstützung in vielen Fällen ausbaufähig ist und dass sich relativ deutlich abzeichnet, welche spezifischen Vor- und Nachteile Homeoffice und Präsenz bieten: Als positiv beim Homeoffice wird der Wegfall des Pendelns zur Arbeit wahrgenommen, das Angebot von Homeoffice-Möglichkeiten kann inzwischen schon stärker die Arbeitgeberwahl beeinflussen. Die Arbeit in Präsenz wiederum bietet den persönlichen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen sowie mehr Raum für Kreativität.

Fazit: Der Wunsch nach Homeoffice in einem übersichtlichen, selbstgewählten Rahmen ist weiterhin vorhanden. Für Unternehmen ergeben sich daraus drei zentrale Herausforderungen:
  • Wie können Homeoffice-Lösungen im Einklang mit den Erwartungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter realisiert werden?
  • Welche Voraussetzungen im Hinblick auf die Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort sowie die eingesetzten Technologien müssen geschaffen werden?
  • Wie können gelingende Kommunikation, Kreativität und virtuelle Führung sichergestellt werden?

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