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IW Köln beleuchtet Zusammenhang von Fachkräftemangel und Lohn

dm • Jan. 07, 2021
In der jüngsten Ausgabe der IW-Trends (Download) gehen die Verfasser Burstedde und Schüler der Frage nach, inwieweit Fachkräftemangel und Entlohnung zusammenhängen. Ihr Vorschlag: In einem einfachen statischen Arbeitsmarktmodell sollten die Löhne in Mangelberufen überdurchschnittlich steigen, um auf einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage hinzuwirken.
Vielfältige Einflussfaktoren bei Lohnfindung
Zu Recht stellen die Verfasser fest, dass die Lohnfindung als auch die Berufswahl und Berufswechselentscheidungen von vielfältigen Faktoren beeinflusst werden. Auf der Grundlage von beruflich differenzierten Panel-Daten lässt sich demzufolge zeigen, dass die Löhne in Deutschland durchaus auf Fachkräfteengpässe reagieren.
Wo es um Berufe mit (hoch)komplexen Tätigkeiten geht, reagieren die Löhne deutlich stärker auf Knappheiten als in Berufen des mittleren Anforderungsniveaus. Dennoch bleibt der Fachkräftemangel nur einer von vielen Einflussfaktoren auf die Lohnhöhe.
Die Festsetzung des Lohns erfolgt nicht vollkommen frei, sondern ist von der Produktivität der Arbeitnehmer und der Zahlungsbereitschaft der Kunden für Güter und Dienstleistungen abhängig. Zudem werden Löhne häufig nicht individuell verhandelt, sondern tariflich geregelt. Die Lohnfindung in Deutschland beruht auf einer gewachsenen Sozialpartnerschaft.

Auf Angebot und Nachfrage eingehen
Damit sich Löhne mehr an Knappheiten ausrichten können, müssten diese in Tarifverhandlungen stärker berücksichtigt werden, so die Verfasser der IW-Trends. „Wenn Tarifverträge Spielräume für betriebliche Lohnprämien ließen, könnten Betriebe in Mangelberufen leichter einen Effektivlohn zahlen, der oberhalb des Tariflohns liegt.
Aus volkswirtschaftlich-theoretischer Sicht erscheint es sinnvoll, Lohnsteigerungen mehr anhand des Fachkräftemangels zu differenzieren als bisher. In Mangelberufen, die – wie viele industrielle Kernberufe – bereits ein hohes Lohnniveau aufweisen, könnten Ursachen für die Fachkräfteengpässe auch bei der Berufsorientierung und deren Verankerung im Bildungssystem liegen. Hier sollte mittels einer noch breiteren und praxisorientierteren Berufsorientierung über Mangelberufe informiert werden.“

Quelle: IW Köln

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